Tage, an denen sich die Erschöpfung mehr wie Müdigkeit anfühlt,
können gemütlich-zufriedene Tage werden. Oder
ausgequetscht-ausgebeutete. Das hat mit Schlappe Krähe zu tun
und den zwei Seelen in ihrer Brust:
Eine entkräftete, die gar nicht mehr weiß, wie es sich anfühlt
hellwach und voller Energie zu sein und eine ungestüme, die
sich sehnend an energiegeladene, hochaktive Momente und Zeiten
erinnert. Manchmal ist es, als würde die eine tonnenschwer auf
der Lebens-Bremse liegen, während die andere im Leerlauf auf's
Gaspedal tritt.
Immer wieder wähnt sich Ungestüme Krähe strotzend vor Kraft, breitet ihre Flügel aus und fliegt einfach los als gäbe es keine Morgen...
Leider (und natürlich auch zum Glück!) gibt es ein Morgen und
ein Übermorgen und wer mehr ausgibt, als er hat, lebt auf
Pump.
Energieschulden bei ME abzubezahlen ist im besten Fall
unangenehm. Im besten Fall. Es kann sich auch so anfühlen, als
hätte ein Rollkommando vorbeigeschaut, um sehr deutlich ans
Zurückzahlen zu erinnern.
Und obwohl ich um die Konsequenzen weiß, lasse ich mich sooo gerne von Ungestümer Krähe mitreißen, genieße ihre unbändige Lebensfreude, ihren unbedingten Willen jetzt sofort alles und nur das zu tun, was Spaß macht... Das Gegenteil von Pacing...
Die Flügel stutzen werde ich Ungestümer Krähe definitiv nicht. Es geht jedoch kein Weg daran vorbei, dass es ihr eine Selbstverständlichkeit wird, umgehend und zuverlässig auf Zuruf zurückzukommen.
"Da kannst du lange warten", höre ich Ungestüme Krähe, "da mache ich nicht mit!" "Ist eine Überlebensfrage", flüstert Entkräftete Krähe. "Krass", kommentiert wer anderes und in der Ferne meldet sich P3acemaker.
Löwen strahlen eine natürliche Autorität aus, Stärke, Mut, Stolz, Macht, Souveränität und Schutz. Allein ihre Anwesenheit sorgt für mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Wenn ein Löwe brüllt, halten alle kurz den Atem an, orientieren sich und richten sich wieder aus. Es ist gut, einen Löwen in meinem Inneren Garten zu haben...
"Priorisieren, Ausrichten,
Gewohnheiten schaffen", sagt Psychotante, "das heißt für uns
nicht nur, langfristiges Wohlergehen vor den kurzfristigen Spaß
zu stellen", sie schaut zu Ungestümer Krähe, die demonstrativ
in die andere Richtung blickt, "es geht ja auch darum, dass
jede und jeder hier für die Gemeinschaft von Bedeutung
ist."
"Aber ja", strahlt Schwarmgeist,
"alle werden gesehen und gehört und bekommen, was sie
brauchen." "Na klar...", grummelt Griesgram und Ungestüme Krähe
atmet laut ein und aus.
In der äußeren Welt sind die Anstrengendsten die, denen etwas fehlt. Das ist im Inneren Garten nicht anders.
Schlappe Krähe z.B. wird Frieden finden und vielleicht auch
mehr Energie, wenn ihre beiden Seelen/Seiten haben, was sie
brauchen: Die Entkräftete beschützt und geerdet ihr warmes
Nest, die Ungestüme beschwingt und beflügelt ihren sicheren
Start- und Landeplatz.
Wird schon :))