Donnerstag,
13.12.24 Die vergangenen Wochen war
ich vorrangig mit PESE (Überlastungsreaktion)
"beschäftigt", mein Blut
erzählt auch von Cytomegalie-Viren, die mal wieder wach
geworden sind (Reaktivierung) und von einer
Covid-Infektion, die ich aufgrund meiner üblichen
ME-Symptome gar nicht als akuten Infekt eingeordnet habe...
(Gut, dass ich eh' nicht raus konnte/wollte, da habe ich
Covid nicht unwissentlich unter meinen Mitmenschen
verteilt. ;))
Nach wie vor finde ich es
nervig, wenn ich nicht machen und umsetzen kann, was ich
möchte. Unzufrieden oder gar unglücklich bin ich zum Glück
seit vielen Monaten nicht mehr, vermutlich auch, weil ich
keine großen Schmerzen habe und auch, weil ich weiterhin
übe, meine Ansprüche an meine Möglichkeiten anzupassen und
auf das zu gucken, was ich alles kann und
habe.
Wenn ich den ganzen Tag im
Sessel liege und aus dem Fenster gucke oder ins Aquarium
davor oder mich vom darunter stehenden Fernseher in andere
Welten beamen lasse und zwischendurch über den daneben
stehenden PC oder mein Handy digital am Leben
teilnehme, weiß ich und spüre ich, dass es mir auch sehr
gut geht: Ich darf einfach nur da sein und das in mich
reinlassen, was mir gut tut! Ich darf alles tun und lassen,
was meinem Körper aus der Überlasungreaktion hilft.Ich darf mich
ausruhen!
So gut geht es vielen an ME/CFS-Erkrankten nicht, ebenso
wie so vielen anderen Menschen auf der Welt -aus den
unterschiedlichsten Gründen. Ja, ich könnte mir ein
leichteres Leben für mich vorstellen und gleichzeitig weiß
ich, wie viele gerne mit mir tauschen würden. Das Wissen
berührt mich sehr, macht mich weich, anspruchsloser und
dankbar.
Donnerstag,
24.10.24 In den vergangenen vier
Wochen habe ich mich sehr intensiv mit der Frage
zusammengesetzt, wie ich meinBerufslebenneu
ausrichtenkann und möchte.
Hintergrund: In der
Vergangenheit habe ich auch und insbesondere in beruflichen
Zusammenhängen meine Freude am Tun immer wieder über einen
heilvollen Umgang mit meiner Energie/ mit ME/CFS gestellt.
Meine Anstellung als Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeutin habe ich vor zwei Jahren
gekündigt, als deutlich wurde, dass das weitere
Überschreiten von Belastungsgrenzen nicht nur für mich
persönlich schwerwiegendere Konsequenzen haben würde,
sondern auch für meine Patient:innen bzw. deren Eltern
(Termine nicht einhalten können oder aufgrund von Symptomen
nicht so einsatzfähig sein, wie es die Patient:innen
brauchen und verdienen).
Abgesehen davon, dass es
gesundheitlich auch gar nicht anders möglich gewesen ist,
war es rückblickend wichtig und gut, zwei Jahre lang nur
für mein eigenes Wohlergehen verantwortlich, mir selber
Patientin und Therapeutin gewesen zu sein. Und ich bin so
dankbar, stets auf Menschen gestoßen zu sein, die mir
wertschätzend und hilfsbereit zur Seite standen, wenn ich
Unterstützung
gesucht habe. Privat und auch in Praxen und Behörden. Ich
habe es wirklich gut!
Freitag,
13.09.24 Von April bis Juli habe ich
mich mit der Frage gequält, ob ich denStrebergartenaufgebenmuss, weil ich nicht so oft
und wenn, nur mit wenig Energie dort sein konnte.
Wochenlang war ich ratlos und traurig, blieb an Tagen
Zuhause, an denen ich hätte fahren können und
gedankenkreiste um die Frage, wie ich ohne den Garten
zufrieden leben könnte...
Ein paar Ideen habe ich in
die engere Wahl genommen (Balkon, Wald, Bach, Kanal),
meiner Stimmung war das jedoch egal. Und so habe ich
schließlich entschieden, den Druck rauszunehmen: Keine
Entscheidung bis 2028 und bis dahin den Garten noch alten-
und me-gerechter machen. Damit ging und geht es mir
emotional besser.
Und so kann ich inzwischen
sehen und akzeptieren, dass es neben äußeren Bedingungen
natürlich auch und insbesondere um inneren Bedingungen
geht. Um Themen, die alles andere als neu sind:
(1)Hilfe
annehmen(die
mir mein Sohn, mein Angetrauter und meine Mutter seit
Jahren anbieten) und (2)gleichmütig
sein, wenn
ich vielleicht nur alle 7 bis 10 Tage im Garten sein und
dort vielleicht "nur" gucken oder delegieren kann.
Ich übe :)