neu/überarbeitet:
Januar 2024
ziemlich beschäftigt
mit...
Sonntag, 12.01.2025
Die beiden Wochen vor Weihnachten war ich mit Energiesparen beschäftigt, weil ich den 1. Feiertag mit meiner Mutter und meiner Schwester, meinem Sohn und meinem Angetrauten verbringen wollte. Wobei Sparen nicht so ganz richtig ist, tatsächlich ging es darum, nicht noch mehr Energie-Schulden zu machen, weil ich durch die Infekte zuvor noch mit Abzahlen beschäftigt war...
Ich wollte es ja lange nicht wahr haben, aber es ist wohl tatsächlich so, dass es sich bei ME mit Energie ähnlich verhält wie mit Geld im Allgemeinen. Sparen scheint wie Schulden machen in einem individuellen Rahmen möglich. Mein Energie-Rahmen ist zwar nicht besonders groß (z.Zt. Bell 30), aber ich fühle mich nicht arm.
Gleichzeitig wüsste ich natürlich schon, was ich mir mehr Energie oder auch mehr Geld anfangen würde (ME führt ja bei sehr vielen dazu, mit dem finanziellen Existenzminimum zu leben). Schaun wir mal, wie es so weiter geht...
Donnerstag,
13.12.24
Die vergangenen Wochen war ich
vorrangig mit PESE (Überlastungsreaktion)
"beschäftigt", mein Blut erzählt
auch von Cytomegalie-Viren, die mal wieder wach geworden sind
(Reaktivierung) und von einer Covid-Infektion, die ich aufgrund
meiner üblichen ME-Symptome gar nicht als akuten Infekt
eingeordnet habe... (Gut, dass ich eh' nicht raus
konnte/wollte, da habe ich Covid nicht unwissentlich unter
meinen Mitmenschen verteilt. ;))
Nach wie vor finde ich es nervig,
wenn ich nicht machen und umsetzen kann, was ich möchte.
Unzufrieden oder gar unglücklich bin ich zum Glück seit vielen
Monaten nicht mehr, vermutlich auch, weil ich keine großen
Schmerzen habe und auch, weil ich weiterhin übe, meine
Ansprüche an meine Möglichkeiten anzupassen und auf das zu
gucken, was ich alles kann und habe.
Wenn ich den ganzen Tag im Sessel
liege und aus dem Fenster gucke oder ins Aquarium davor oder
mich vom darunter stehenden Fernseher in andere Welten beamen
lasse und zwischendurch über den daneben stehenden PC
oder mein Handy digital am Leben teilnehme, weiß ich und spüre
ich, dass es mir auch sehr gut geht: Ich darf einfach nur da
sein und das in mich reinlassen, was mir gut tut! Ich darf
alles tun und lassen, was meinem Körper aus der
Überlasungreaktion hilft. Ich
darf mich ausruhen!
So gut geht es vielen an ME/CFS-Erkrankten nicht, ebenso wie so
vielen anderen Menschen auf der Welt -aus den
unterschiedlichsten Gründen. Ja, ich könnte mir ein leichteres
Leben für mich vorstellen und gleichzeitig weiß ich, wie viele
gerne mit mir tauschen würden. Das Wissen berührt mich sehr,
macht mich weich, anspruchsloser und dankbar.
Donnerstag,
24.10.24
In den vergangenen vier Wochen
habe ich mich sehr intensiv mit der Frage zusammengesetzt, wie
ich mein Berufsleben neu
ausrichten kann
und möchte.
Hintergrund: In der Vergangenheit
habe ich auch und insbesondere in beruflichen Zusammenhängen
meine Freude am Tun immer wieder über einen heilvollen Umgang
mit meiner Energie/ mit ME/CFS gestellt. Meine Anstellung als
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin habe ich vor zwei
Jahren gekündigt, als deutlich wurde, dass das weitere
Überschreiten von Belastungsgrenzen nicht nur für mich
persönlich schwerwiegendere Konsequenzen haben würde, sondern
auch für meine Patient:innen bzw. deren Eltern (Termine nicht
einhalten können oder aufgrund von Symptomen nicht so
einsatzfähig sein, wie es die Patient:innen brauchen und
verdienen).
Abgesehen davon, dass es
gesundheitlich auch gar nicht anders möglich gewesen ist, war
es rückblickend wichtig und gut, zwei Jahre lang nur für mein
eigenes Wohlergehen verantwortlich, mir selber Patientin und
Therapeutin gewesen zu sein. Und ich bin so dankbar, stets auf
Menschen gestoßen zu sein, die mir wertschätzend und
hilfsbereit zur Seite standen, wenn ich Unterstützung gesucht
habe. Privat und auch in Praxen und Behörden. Ich habe es
wirklich gut!
Freitag,
13.09.24
Von April bis Juli habe ich mich
mit der Frage gequält, ob ich den Strebergarten aufgeben muss, weil ich nicht so oft und wenn, nur mit
wenig Energie dort sein konnte. Wochenlang war ich ratlos und
traurig, blieb an Tagen Zuhause, an denen ich hätte fahren
können und gedankenkreiste um die Frage, wie ich ohne den
Garten zufrieden leben könnte...
Ein paar Ideen habe ich in die
engere Wahl genommen (Balkon, Wald, Bach, Kanal), meiner
Stimmung war das jedoch egal. Und so habe ich schließlich
entschieden, den Druck rauszunehmen: Keine Entscheidung bis
2028 und bis dahin den Garten noch alten- und me-gerechter
machen. Damit ging und geht es mir emotional
besser.
Und so kann ich inzwischen sehen
und akzeptieren, dass es neben äußeren Bedingungen natürlich
auch und insbesondere um inneren Bedingungen geht. Um Themen,
die alles andere als neu sind: (1) Hilfe annehmen
(die mir mein Sohn, mein
Angetrauter und meine Mutter seit Jahren anbieten) und
(2) gleichmütig
sein, wenn ich
vielleicht nur alle 7 bis 10 Tage im Garten sein und dort
vielleicht "nur" gucken oder delegieren kann. Ich übe
:)